Gegen den alljährlichen Militärgottesdienst im Kölner Dom!

Dieser Militärgottesdienst wird beschönigend "Friedensgottesdienst" genannt. Er findet einmal im Jahr statt. Dieser Gottesdienst ist mit dem Evangelium nicht vereinbar. Militärische Mittel werden als alternativlos dargestellt. Offener Protestbrief siehe pdf-Datei.



Protest gegen den Militärgottesdienst im Kölner Dom am 17. Januar 2019

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Der Diözesanvorstand von Pax Christi im Erzbistum Köln rief zum Protest gegen den Internationalen Soldatengottesdienst auf, der am 17. Januar 2019 im Kölner Dom anlässlich des Weltfriedenstages am 1. Januar stattgefunden hat. Es folgt die Erklärung vom 16.1.2019 im Wortlaut:

Eine gute Politik im Dienste des Friedens basiert auf aktiver Gewaltfreiheit. Pax Christi wendet sich gegen den internationalen Soldatengottesdienst als zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag. Auch in diesem Jahr findet wieder ein internationaler Soldatengottesdienst des Militärdekanats Köln mit Kardinal Woelki im Dom statt. Dieser geschieht, wie jedes Jahr, anlässlich des vom Papst ausgerufenen Weltfriedenstages 2019, bei dem der Papst in seinem Schreiben „Gute Politik steht im Dienste des Friedens“ sein „Nein zum Krieg und zur Strategie der Angst“ ausdrückt. Schon mehrfach haben wir darauf hingewiesen, dass der Soldatengottesdienst aus Anlass des Weltfriedenstages das Militärische und damit den möglichen Einsatz von Gewalt einseitig hervorhebt. Erinnernd an den 1. Weltkrieg betont Papst Franziskus, dass nämlich Frieden sich niemals auf das bloße Gleichgewicht der Kräfte und der Angst beschränken kann. Den anderen zu bedrohen bedeutet, ihn zum bloßen Objekt zu machen und ihm seine Würde abzusprechen. Aus diesem Grund bekräftigen wir, dass die Eskalation von Einschüchterung wie auch die unkontrollierte Verbreitung von Waffen gegen die Moral und das Bemühen um wirkliche Eintracht verstoßen. Ein wachsender Rüstungsetat, die Beibehaltung der atomaren Abschreckung auf deutschen Boden und die Gefahr eines erneuten Rüstungswettlaufs stehen dem diamentral gegenüber. Weiter heißt es in der päpstlichen Botschaft: Der Terror gegen die Schwächsten trägt dazubei, dass ganze Bevölkerungsgruppen auf der Suche nach Orten des Friedens ins Exil gehen. Nicht tragbar sind politische Diskurse, welche die Migranten aller Übel beschuldigen und den Armen die Hoffnung nehmen. Stattdessen muss betont werden, dass der Frieden auf der Achtung jedes Menschen unabhängig von seiner Geschichte, auf der Achtung des Gesetzes und des Gemeinwohls sowie der uns anvertrauten Schöpfung und des reichen sittlichenErbes früherer Generationen beruht. Auch auf der Grundlage dieser Worte lehnen wir die einseitige Betonung des Militärischen zur Konfliktlösung ab und wünschen uns stattdessen, dass die aktive Gewaltfreiheit, die Vertrauensbildung und eine Strategie zur Überwindung der Angst bei den Gottesdiensten zum Weltfriedenstag stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Der internationale Soldatengottesdienst anlässlich des Weltfriedenstages am 17. Januar 2019 im Kölner Dom vermittelt in seiner Form vornehmlich die militärische Konfliktbearbeitung. Wir wenden uns entschieden gegen das Bild von einer Kirche, welches durch das teilweise uniformierte Auftreten militärischer Einheiten vor und im Dom entsteht und rufen zum Protest dagegen auf. Als Christen in der katholischen Friedensbewegung pax christi setzen wir der militärischen Konfliktbearbeitung ein Friedensverständnis entgegen, das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang gibt, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Friedliche Mittel wirken letztlich nachhaltiger als jegliche Gewaltanwendung. Wir plädieren daher für einen allgemeinen Friedensgottesdienst bei dem sich alle Christen, angeregt durch die Botschaft des Papstes, vertreten fühlen. Die katholischen Verbände in Köln feiern ihren Weltfriedensgottesdienst am 18. Januar 2019 um 18:00 Uhr in der Minoritenkirche, Kolpingplatz in Köln. Nähere Infos siehe auf der homepage von pax christi Köln.


Rückblick 2013: Unser Protest vor dem Kölner Dom

Am 10.01.2013 haben wir, ungefähr 60 Personen, gegen den Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom protestiert. Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner unterstützt, auch wenn er viel über den Frieden gepredigt hat, mit solchen Gottesdiensten den Krieg. Hier das Interview mit dem Verteidigungsminister, der am Gottesdienst beteiligt war.


Weltfriedensgottesdienst statt Soldatengottesdienst!

 24. Jan 2014, https://www.paxchristi.de

Erklärung des Diözesanvorstandes von pax christi Köln zum Soldatengottesdienst im Kölner Dom anlässlich des Weltfriedenstages. „Verzichtet auf den Weg der Waffen und geht dem anderen entgegen auf dem Weg des Dialogs, der Vergebung und der Versöhnung, um in eurem Umfeld wieder Gerechtigkeit, Vertrauen und Hoffnung aufzubauen!“ (Papst Franziskus am 1…
Am 23.Januar findet im Kölner Dom wieder der Internationale Soldatengottesdienst statt. Der Vorstand von Pax Christi in der Diözese Köln sieht in diesem Gottesdienst in seiner öffentlichen Wahrnehmung - trotz möglicherweise anderer damit verbundener Absichten - eine einseitige Würdigung militärischer Konfliktbearbeitung. pax christi setzt dem ein Friedensverständnis entgegen, das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang gibt, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Das knüpft an das Motto des diesjährigen Weltfriedenstags an, bei dem Papst Franziskus zu einer Kultur der Geschwisterlichkeit und damit der Überwindung der von ihm beklagten Globalisierung der Gleichgültigkeit einlädt.

Die so genannten neuen Kriege sind traurige Beispiele für die Illusion, mit militärischen Mitteln Frieden bringen zu können. Haben sie nicht letztlich den Terrorismus gestärkt statt ihn zu überwinden? Was hätte mit all den menschlichen und materiellen Ressourcen zur Überwindung des Hungers in der Welt, zum Schutz für Flüchtlinge, zum gewaltfreien Einsatz für Menschenrechte, zur zivilen Konfliktregelung getan werden können? Wie könnte die Welt aussehen, wenn von Europa aus keine Waffen geliefert und keine Diktaturen gestützt würden? Welch starker Beitrag zum Frieden wäre eine klare Orientierung der Wirtschaft an der Würde aller Menschen – auch der Leiharbeiter hier und der Textilarbeiter in China, Kambodscha, Bangladesch und anderswo. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung bedingen einander und müssen für uns die Richtschnur unseres Denkens und Handelns sein.
Der jährliche Soldatengottesdienst im Kölner Dom wertet einseitig das Militärische auf. Dies hat für uns vor der christlichen Friedensbotschaft keinen Bestand. Uns schmerzt die öffentliche Wirkung von Militärfahrzeugen und mehr als tausend uniformierten Soldaten vor und im Dom. Dies verdunkelt das vielfältige gewaltfreie Friedensengagement der Kirche. Wir wünschen uns vielmehr die dringend nötige geistige und auch materielle Aufwertung nichtmilitärischer Friedens-, Gerechtigkeits- und Menschenrechtsarbeit. Es wäre dann ein starkes und ermutigendes Zeichen nach innen und außen, in Zukunft in Gemeinschaft mit vielen Friedens- und Menschenrechtsgruppen im Kölner Dom einen Weltfriedensgottesdienst zu feiern!

Für den Vorstand von Pax Christi im Erzbistum Köln:
Mechthild Geue         Reinhard Griep            Bernhard Pastoors (Geistlicher Beirat)