Sylvie Thonak "Vom ratlosen Schweigen zum offenen Dissens", in "Deutsches Pfarrerblatt", November 2012, Seiten 619-624 (Quelle).
Zehn Jahre nach Beginn der Afghanistan-Einsätze der Bundeswehr und fünf Jahre nach dem Erscheinen der EKD-Friedensdenkschrift kann man fragen, wie sich die Standpunkte der EKD und der evangelischen Militärseelsorge zur Frage nach der friedensethischen Bewertung der Afghanistan-Einsätze entwickelt haben – Sylvie Thonak über die Sinngebung von Militäreinsätzen und über die Bereitstellung von Argumenten zur ethischen Orientierung als Auftrag der Militärseelsorge.
Im Juni 2012 hängt in einem Kasernenflur in Koblenz ein Infoblatt der Militärseelsorge. Im Impressum ist u.a. das evang. Militärpfarramt Lahnstein angegeben. Auf dem Infoblatt steht: »Die Aufgaben eines Militärpfarrers unterscheiden sich nicht grundsätzlich von denen der Gemeindepfarrer: (…) Sie erteilen Lebenskundlichen Unterricht und führen Arbeitsgemeinschaften durch, hierbei soll die religiöse und konfessionelle Einstellung des Militärpfarrers keine Rolle spielen.«1 Es macht stutzig, dass die religiöse und konfessionelle Identität des Militärpfarrers keine Rolle spielen soll. Warum dann überhaupt konfessionelle Militärseelsorge? Es liegen empirische Daten zur seelsorgerlichen Inanspruchnahme der Militärgeistlichen im Auslandseinsatz vor. Laut Untersuchungen des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr besprachen 54,8% der Soldaten ihre persönlichen Ängste und Gefühle bei einem Auslandseinsatz mit ihren Kameraden und/oder 46,4% mit ihrer Partnerin, während nur 1,3% der Soldaten ihre persönlichen Gefühle und Ängste einem Militärpfarrer oder Truppenpsychologen vortrugen und 22,6% allein damit fertig wurden – Mehrfachnennungen waren möglich.2
Der Auftrag der evangelischen Militärseelsorge
»Es obliegt nicht der Militärseelsorge, den Einsätzen einen Sinn zu geben. Doch hat sie im Interesse der Selbstverantwortung der Soldaten auf eine Diskussionskultur zu drängen, die Argumente zur ethischen Orientierung bereitstellt und ›Handeln aus Einsicht‹ unterstützt.«3 So lautet 2012 die Aufgabenbeschreibung für die Militärseelsorge gemäß Klaus Beckmann, Militärpfarrer in Lahnstein, in seinem Aufsatz »Gelöbnis ohne Gewissensprüfung? Die Militärseelsorge und der ›Staatsbürger in Uniform‹«.4 Weiter heißt es bei Beckmann: »Militärseelsorge muss zur individuellen Auseinandersetzung mit dem Dienst auffordern und unbequem sein im Namen der Menschenwürde jedes einzelnen Soldaten.«5 Fragen wir nach, wie es um die Sinngebung der Militäreinsätze und die Bereitstellung der Argumente zur ethischen Orientierung als Auftrag der Militärseelsorge6 aktuell steht.
Im Blick auf die Sinngebung der Afghanistaneinsätze klaffen die Meinungen innerhalb der Militärseelsorge weit auseinander: Militärpfarrer Torsten Amling sagte kurz nach seiner Rückkehr aus Afghanistan: »Pfarrer im Auslandseinsatz der Bundeswehr seien nicht dafür da, parlamentarische Entscheidungen zu kommentieren«.7 Der Militärbischof dagegen will 2012 klare Sinnvorgaben: »Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann begrüßt den Bundestagsbeschluss zur Mandatsverlängerung für Afghanistan. ›Die Verlängerung ist notwendig, aber auch die klare Zielperspektive ist sinnvoll und hilfreich‹, erklärte Dutzmann am Donnerstag in Berlin.«8 Im gleichen Zusammenhang sagt Dutzmann: »Den deutschen Soldatinnen und Soldaten wünsche ich, dass sie am Ende dieses Mandats sehen können, dass ihr Einsatz sinnvoll war«9.
Klerikalisierung der Friedensethik? – Wohin entwickelt sich die Friedensethik der EKD?
Zehn Jahre nach Beginn der Afghanistan-Einsätze und fünf Jahre nach dem Erscheinen der Friedensdenkschrift kann man fragen, wie sich die Standpunkte der EKD und der evang. Militärseelsorge zur Frage nach der friedensethischen Bewertung der Afghanistan-Einsätze entwickelt haben. Im Herbst 2007 wandte sich der Rat der EKD mit der von der Kammer für öffentliche Verantwortung verfassten Friedensdenkschrift10 an die Öffentlichkeit. Dort wurde bleibend Wichtiges formuliert. Eine Grundeinsicht der EKD-Friedensdenkschrift lässt sich so zusammenfassen: Die Ansicht, dass man sich nach den Regeln des Rechts unter bestimmten Umständen an Waffengewalt beteiligen darf, ist nicht identisch mit der Rechtfertigung eines Krieges. Deshalb verträgt sich eine deutliche Absage an die Lehre vom gerechten Krieg mit der Aufnahme ihrer Kriterien für die Klärung der Frage, ob militärische Gewalt zur Erhaltung des Rechts eingesetzt werden darf bzw. wo die Grenzen solcher rechtserhaltenden Gewalt zu ziehen sind. An die Stelle einer Lehre vom gerechten Krieg tritt also in der Friedensdenkschrift eine Ethik rechtserhaltender Gewalt: »Auch wer nicht die Position des unbedingten Pazifismus vertritt (also bereit ist, in jeder denkbaren Situation auf die Anwendung potenziell tötender Gewalt zu verzichten), sondern von einer vorrangigen Option für die Gewaltfreiheit ausgeht, wird, wenn er sich in einer äußersten Notsituation vor die Frage des Gewaltgebrauchs gestellt sieht, immer kritische Fragen stellen wie etwa diese: Gibt es dafür einen hinreichenden Grund? Sind diejenigen, die zur Gewalt greifen, dazu ausreichend legitimiert? Verfolgen sie ein verantwortbares Ziel? Beantworten sie ein eingetretenes Übel nicht mit einem noch größeren? Gibt es eine Aussicht auf Erfolg? Wird die Verhältnismäßigkeit gewahrt? Bleiben Unschuldige verschont?«11 Die Friedensdenkschrift enthält zwar die o.g. Prüfkriterien, aber keine konkrete Stellungnahme zur friedensethischen Bewertung der Afghanistaneinsätze.
Kurz nach der viel diskutierten Neujahrspredigt Margot Käßmanns 2010 bzw. kurz vor der Londoner Afghanistan-Konferenz 2010 stand auf der Homepage der evang. Militärseelsorge eine Erklärung mit dem Titel »Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Ein evangelisches Wort zu Krieg und Frieden in Afghanistan«12, die der evang. Militärbischof Martin Dutzmann zusammen mit Renke Brahms, Margot Käßmann und Nikolas Schneider13 verfasste. Auffallend ist, dass hier weder wie bisher üblich der aus Laien und Geistlichen zusammengesetzte Rat der EKD noch die EKD-Kammer für öffentliche Verantwortung Stellung nahm, sondern dass sich ausschließlich vier leitende Geistliche unter Aufnahme des Titels der Friedensdenkschrift zu Wort melden. Unter Ziffer sieben dieser Erklärung heißt es: »Bei den in der Friedensdenkschrift der EKD entwickelten Kriterien für den Einsatz rechtserhaltender Gewalt handelt es sich um Prüfgesichtspunkte, die es erlauben sollen, die Handlungsoptionen ethisch zu beurteilen. Wir sehen gegenwärtig nicht, dass der Einsatz anhand der friedensethischen Kriterien eindeutig gebilligt oder abgelehnt werden könnte.«14
Dieser Vorgang wirft viele Fragen auf: Haben jene vier leitenden Geistlichen mit dem bischöflichen Kirchenwort eine neue Gattung kirchlicher Stellungnahmen zu gesellschaftspolitischen und friedensethischen Fragen geschaffen? Aus der Zeit vor Januar 2010 konnte ich keine vergleichbare protestantische Verlautbarung der EKD ausfindig machen. Markiert diese neue Gattung eines bischöflichen Kirchenwortes eine Wendung zur »Pastorenkirche« bzw. zur »Bischofskirche« oder fehlte nur die Zeit für eine Äußerung des Rats der EKD oder der Kammer für öffentliche Verantwortung? Hoffen leitende Geistliche in der EKD und der Militärbischof insgeheim, dass der Abzug aus Afghanistan die Entscheidung über die friedensethische Beurteilung der Angemessenheit des Militäreinsatzes zeitlich überholt? Oder kommt hier nur Ratlosigkeit zum Ausdruck?
Meldeten sich im Januar 2010 noch die damalige Ratsvorsitzender der EKD, ihr Stellvertreter bzw. der Militärbischof und der Friedensbeauftragte der EKD »einträchtig« mit gemeinsamem »gegenwärtigem Noch-Nicht-Wissen« zu Wort, so begann bereits im Mai 2010 auf dem ökumenischen Kirchentag die Allianz zu zerbrechen. In kleinen Schritten vollzieht sich seit Januar 2010 bis heute die Abkehr vom ratlosen Konsens über den gemeinsamen Verzicht auf eine friedensethische Stellungnahme zum unausgesprochenen, aber an divergenten Äußerungen faktisch wahrnehmbaren friedensethischen Dissens zwischen dem Militärbischof, dem EKD-Ratsvorsitzenden und dem Friedensbeauftragten der EKD. Diese Entwicklung sei hier anhand öffentlicher Äußerungen skizziert.
»Abhaken geht nicht!« – Kündigen leitende Geistliche der Militärseelsorge die Loyalität zur EKD-Friedensdenkschrift auf?
Wie halten es der Militärbischof und einflussreiche Militärdekane mit der Loyalität zu den o.g. Prüfkriterien und weiteren Grundeinsichten der EKD-Friedensdenkschrift? Am 14. Mai 2010 auf dem 2. ökumenischen Kirchentag reagierte der evang. Militärbischof bei einer Podiumsdiskussion am Tag der Militärseelsorge schroff ausweichend auf die Frage nach der friedensethischen Bewertung des Afghanistan Einsatzes der Bundeswehr im Sinne der EKD-Friedensdenkschrift, als er sagte: »Evangelische Friedensethik funktioniert nicht mit dem Abhaken von Kriterien. Das ist schrecklich kompliziert und bedarf des Dialogs.«15 Auf den auch aus seiner Sicht notwendigen Dialog über die Anwendung der Kriterien aus der Friedensdenkschrift auf Afghanistan ließ sich der Militärbischof gegenüber der fragenden Soldatenfamilie nicht ein. Mit dem Verweis, dass es »schrecklich kompliziert« ist, lässt er Soldatenfamilien mit der existentiell belastenden Frage allein. Wie aber sollen Soldaten(familien) damit umgehen, wenn nicht einmal der evang. Militärbischof gegenüber Betroffenen klar Stellung zum Afghanistaneinsatz der Bundeswehr bezieht?
Im Rahmen ihrer Begabtenförderung16 luden die Konrad-Adenauer-Stiftung und die evang. Militärseelsorge zu einem Seminar. In einem Bericht vom 2. Juli 2010 auf der Homepage der Militärseelsorge heißt es: »Die Studenten bringen die friedensethische ›Gretchenfrage‹ schnell auf den Punkt: Rechtfertigt die Kirche nicht gerade durch die Lehre vom ›gerechten Frieden‹ und durch ihre ›Prüfkriterien für den Einsatz rechtserhaltender Gewalt‹ den Krieg und damit das Töten?‹«17 Die Antwort des evang. Militärbischofs lautet ähnlich ausweichend wie schon kurz zuvor auf dem ökumenischen Kirchentag: »Abhaken geht nicht! Es gibt keinen ethischen Freifahrschein.«18
Welche Bedeutung haben die Prüfkriterien der EKD-Friedensdenkschrift, wenn man sie im Sinne des Militärbischofs nicht als Prüfgesichtspunkte heranziehen kann? Wie geht Friedensethik im Sinne des Militärbischofs?
Beim Blick in eine kirchliche, von Militärpfarrern verteilte Soldatenzeitschrift wird man zwar nicht direkt fündig, doch immerhin konstatiert dort im Mai 2011 der Militärbischof vielversprechend, dass Soldaten »ein Recht darauf«19 haben, nur in Einsätze entsandt zu werden, »wenn es für den Einsatz eine klare ethische, politische und zeitliche Perspektive gibt«20. Das klingt nach Kriterien. Für die politische und zeitliche Perspektive ist bei uns das Parlament zuständig. Ist im Blick auf die ethische Bewertung nicht auch die evang. Militärseelsorge als eine für Soldaten ganz besonders wichtige Instanz ethischer Urteilsbildung in unserer Gesellschaft gefragt?
Beim Jahresempfang des Reservistenverbandes Bielefeld 2012 schwankt der Militärbischof noch immer im Blick auf die ethische Bewertung der Afghanistaneinsätze. Im Bericht vom 6.7.2012 heißt es: »Rund zehn Jahre nach Beginn des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan hat der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann eine ethische Bewertung des Einsatzes als schwierig bezeichnet. ›Eine eindeutige Ablehnung oder Zustimmung scheint mir bis zum heutigen Tag nicht möglich‹, sagte Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche am Mittwochabend in Augustdorf.«21
Militärbischof Dutzmann kritisiert gemäß einem epd-Bericht die Friedensbewegung: »Der Theologe forderte die Christen auf, sich stärker für den Frieden zu engagieren. Dabei würde er sich durchaus auch ein stärkeres Engagement der Friedensbewegung wünschen, die sich ›sehr viel deutlicher äußern und zu Wort melden könnte.‹«22 Warum er den Wunsch nach Deutlichkeit an die Friedensbewegung delegiert und nicht selbst klarer spricht, bleibt offen.
Während der evang. Militärbischof seit Jahren in Interviews oder auf Kirchentagen den Anschein erweckt, durch rhetorische Anstrengung der friedensethischen Bewertung der Afghanistan-Einsätze auszuweichen, haben andere leitende Geistliche der Militärseelsorge weniger Skrupel, sich friedensethisch zu profilieren – doch nicht immer stehen solche Einlassungen im Einklang mit der EKD-Friedensdenkschrift. Inhaltlich in gravierendem Widerspruch zur Friedensdenkschrift stehen öffentliche Äußerungen Militärdekan Armin Wenzels, zuständig für die Leitung der evang. Militärseelsorge des ganzen Wehrbereichs Nord. Am 1.12.2010 in der ARD und am 24.1.2012 auf 3sat wurde eine Reportage des Filmemachers Tilman Jens ausgestrahlt mit dem Titel: »Töten für den Frieden, die Politik, die Kirche und der Krieg«23. Darin untersucht Jens u.a. friedensethische Äußerungen aus Militärseelsorge, Wissenschaft und Politik. Im Blick auf den Umgang mit dem Gebot »du sollst nicht töten« antwortet Militärdekan Wenzel auf die Frage, ob das fünfte Gebot ein Stück weit nach hinten rücke: »Nein, es rückt für mich nicht ein Stück weit hinten an, es behält seine Bedeutung und gleichzeitig glaube ich, dass wir eben in einer ethischen Abwägung immer wieder in Situationen sind, wo wir dann eben sagen müssen: wir verstoßen gegen das eine oder gegen das andere Gebot, um wiederum anderen Geboten zu dienen.«24
Mit dieser Denkfigur einer instrumentellen, relativierenden Subordination des fünften Gebots unter andere Gebote, die man von Militärgeistlichen immer wieder hört, hat sich Militärdekan Wenzel ethisch und theologisch weit von der EKD-Friedensdenkschrift entfernt. Einer der Hauptinitiatoren dieser Denkschrift, der ehemalige Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, stellt in einem Interview im Blick auf eine Denkfigur zur Legitimation eines Verstoßes gegen das fünfte Gebot unmissverständlich klar: »Nein, das ist eine durch die Friedensdenkschrift der EKD nicht gedeckte Auffassung, es geht nicht darum, sozusagen lässig mit dem fünften Gebot umzugehen. Es geht auch nicht darum, durch die Übertretung des fünften Gebots andere Gebote zu schützen. Es geht um die Frage, ob man Menschenleben schützt und ob es dafür keinen anderen Weg gibt als mit Gewalt zu drohen und die Gewalt einzusetzen. Und wenn es darum geht, also um das, was man auch schon einen ›Verantwortungspazifismus‹ genannt hat, also sich ganz und gar von der Frage bestimmen [zu] lassen, wie Menschen leben und überleben können, dann ist es klar, dass eine Abschwächung des fünften Gebots nicht der richtige Weg ist.«25
Sterben für einen »ethisch hinnehmbaren« militärischen Auftrag? – Ist das die letzte Konsequenz der ethischen Bewertung durch den Ratsvorsitzenden der EKD?
»Wir sind gekommen, um zu sagen: Wir stehen dazu, dass Sie unsere Leute sind. Sie sind unsere Gemeindeglieder, Christinnen und Christen hier. Und ordentliche Pfarrerinnen und Pfarrer besuchen ihre Leute«26 – so begründet der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider in seiner Predigt am 2.2.2011 im Feldgottesdienst im Camp Marmal seiner Afghanistanreise die Soldaten. Nach seiner dreitägigen Pastoralreise, die er gemeinsam mit dem Militärbischof unternahm, urteilt Schneider, der Einsatz der Bundeswehr sei »in gewisser Weise eine ethische Grauzone«27 und sei insofern ethisch »hinnehmbar«28. Man kann schon fragen, ob mit dieser Kategorie ethischer Urteilsbildung des EKD-Ratsvorsitzenden evang. Soldaten letztlich allein gelassen werden: Wird die friedensethische Dimension des kirchlichen Bildungsauftrags sowie der seelsorgerlichen Begleitung der Soldaten in den Bereich ethischer Adiaphora gerückt? Einerseits weicht Präses Schneider mit diesem Urteil ab vom 2010 gemeinsam vereinbarten Verzicht auf eine friedensethische Bewertung des Afghanistaneinsatzes, andererseits kann die unscharfe Argumentation in der ethischen Grauzone sowohl die Friedensbewegung als auch Soldaten demotivieren. Sollen Soldaten ihr Leben für einen ethisch hinnehmbaren Auftrag riskieren?
EKD-Friedensbeauftragter schert aus dem bischöflichen Konsens des Noch-Nicht-Wissens aus
Der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms grenzt sich deutlicher als Präses Schneider von der 2010 vereinbarten EKD-Linie des Schweigens im Blick auf eine friedensethische Bewertung der Afghanistaneinsätze ab. Im März 2012 meldet sich Brahms kritisch zu Wort: »Zu der notwendigen Sensibilität passt nach Auffassung von Brahms nicht, dass auf der neuen ›Taschenkarte‹ der Bundeswehr der Grundsatz der Gewaltfreiheit gestrichen worden ist: ›Das ist ein Signal in die falsche Richtung.‹ Die Taschenkarte hat jeder Soldat stets bei sich. Darauf sind die Einsatzregeln der Soldaten am Hindukusch kurz zusammengefasst.«29 Weitere Aussagen von Brahms in einem im Mai 2012 veröffentlichten Interview stehen in Spannung zu Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden und des evang. Militärbischofs. In dem von Walter Linkmann verschriftlichten Interview heißt es: »Wie wird der Einsatz beurteilt? ›Hat der Einsatz der ISAF- und OEF-Truppen die Lage im Land verbessert oder verschlimmert?‹ Mit der Beurteilung tut sich die kirchliche Friedensethik schwer; im Januar 2010 gaben die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, ihr Stellvertreter, der Militärbischof und der Friedensbeauftragte gemeinsam eine Erklärung ab: ›Wir sehen gegenwärtig nicht, dass der Einsatz anhand der friedensethischen Kriterien eindeutig gebilligt oder abgelehnt werden könnte.‹ Zwei Jahre später kommt Brahms zu dem Ergebnis, dass der Einsatz, vor allem dessen Beginn und Begründung, den Kriterien der Denkschrift nicht standhält. Und doch warnt er vor einem Abzug, ›von heute auf morgen‹.«30
Wo finden Soldaten friedensethische Orientierung? – zebis und AEBIS, ein institutioneller Vergleich zwischen katholischer und evangelischer Militärseelsorge
Wo bieten die beiden konfessionellen Zweige der Militärseelsorge friedensethische Orientierung für Soldaten(familien) an, auf die Soldaten laut Militärbischof Dutzmann ein Recht haben? Die kath. Militärseelsorge hat in Hamburg ein eigenes »Institut für Theologie und Frieden«31. Innerhalb dieses Instituts für Theologie und Frieden wurde ein neues Zentrum für ethische Bildung in den Streitkräften (zebis)32 errichtet. Das zebis bietet Angehörigen der Bundeswehr über den standardisierten lebenskundlichen Unterricht hinaus fundierte berufs- und friedensethische Fortbildungen an. Die Veranstaltungen des zebis können auch von Partner/inne/n von Soldaten oder der interessierten Öffentlichkeit besucht werden. Durch die Angebote des Instituts für Theologie und Frieden besteht die Möglichkeit, die katholische Position auf breiter Basis zu diskutieren. Eine vergleichbare Einrichtung, an der ständig Veranstaltungen zu friedensethischen Themen angeboten werden, gibt es bisher nicht in der evang. Militärseelsorge.
Im schriftlich bei der EKD-Synode eingereichten jährlichen Tätigkeitsbericht des evang. Militärbischofs vergleicht Dutzmann die kath. und die evang. Militärseelsorge: »Daher haben wir auch von der Möglichkeit abgesehen, externe kirchliche Bildungsinstitute mit Lebenskundlichen Seminaren zu beauftragen, wie dies im katholischen Zweig der Militärseelsorge nicht selten geschieht. Wir meinen: Wenn wir daran festhalten wollen, dass die Militärgeistlichen als Unterrichtende für den LKU besonders qualifiziert sind, dann müssen diese den Unterricht auch halten. Zur Unterstützung dieser Arbeit wurde ein ›Arbeitskreis Ethische Bildung in den Streitkräften‹ (AEBIS) aus Militärgeistlichen, Soldaten und Experten aus dem wissenschaftlichen Bereich ins Leben gerufen. Auf diese Weise ist ein Netzwerk verschiedener Verantwortungsträger für ethische Bildung in den Streitkräften entstanden.«33
Ein interdisziplinärer Arbeitskreis Ethische Bildung in den Streitkräften klingt sehr verheißungsvoll! Enttäuschend ist leider das Ergebnis gezielter Nachfrage nach friedensethischen Bildungsangeboten im Zusammenhang des AEBIS für Soldaten(familien) beim Leitenden Militärdekan Ackermann im evang. Kirchenamt für die Bundeswehr, der dort Referatsleiter für Seelsorge, theologische Grundsatzangelegenheiten, Lebenskundlichen Unterricht etc. ist: »Die Evangelische Militärseelsorge hat kein eigenes Institut für Theologie und Frieden«34 schreibt der Militärdekan. Ferner schreibt Ackermann: »Ebenso haben wir kein direktes Pendant zur zebis. Allerdings gibt es einen Arbeitskreis Ethische Bildung in den Streitkräften, der den Militärbischof in friedensethischen Fragen berät. Allerdings führt er keine eigenen Veranstaltungen durch.«35 Hier stellt sich um so drängender die Frage: Wenn der Arbeitskreis Ethische Bildung in den Streitkräften nur dazu da ist, den Militärbischof in friedensethischen Fragen zu beraten, aber selbst keine eigenen Veranstaltungen durchführt, wer berät evang. Soldaten und ihre Angehörigen in friedensethischen Fragen? Wird hier nicht eine Lücke offenbar? Kommt da zur inhaltlichen Ratlosigkeit noch eine institutionelle Schwäche?
Fragen an die evangelische Militärseelsorge und die EKD
Im Gespräch mit dem katholischen Militärbischof und dem Verteidigungsminister im Mai 2012 betonte Dutzmann: »Aber wir Kirchen sind gefordert, uns auch unbequemen Fragen zu stellen.«36 Evang. Soldaten(familien), die nicht im Widerspruch zu den ethischen Normen ihrer Kirche leben wollen, stellen folgende Fragen37 hinsichtlich Afghanistan:
• Welche Bedeutung haben die Prüfkriterien der EKD-Friedensdenkschrift, wenn man sie im Sinne des Militärbischofs nicht als Prüfgesichtspunkte heranziehen kann? Wie geht Friedensethik im Sinne des Militärbischofs?
• Halten die Bundeswehreinsätze OEF und ISAF in Afghanistan allen in der EKD-Friedensdenkschrift genannten Prüfkriterien38 einer Ethik rechtserhaltender Gewalt stand? Stehen sie im Einklang mit der Friedensdenkschrift der EKD von 2007?
• In einem Exklusivinterview, das am 4.9.2012 auf der Homepage des Bundeswehrmagazins »Y« stand, sagt der evang. Militärbischof: »Seelsorge heißt für uns auch immer, die Frage zu stellen, ob ein Einsatz friedensethisch zu rechtfertigen ist.«39 Wann beantwortet der evang. Militärbischof diese Frage ganz konkret im Blick auf Afghanistan gegenüber evang. Soldaten(familien)?
• Wie setzt die evang. Militärseelsorge mit ihrem Engagement im Transformationsprozess der Bundeswehr die in der Friedensdenkschrift genannte Ansicht der EKD um, die Bundeswehr »zwischen« Militär und Polizei anzusiedeln?40
• Was ist aus der Sicht der evang. Militärseelsorge die Konsequenz der 2007 in der Friedensdenkschrift vollzogenen Abkehr41 von der Komplementaritätsformel der Heidelberger Thesen in der Haltung gegenüber Atomwaffen?
• Warum stehen – anders als im älteren friedensethischen Schrifttum der EKD42 – in der Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 die Exit-Kriterien nicht mehr bei den allgemeinen Kriterien einer Ethik rechtserhaltender43 Gewalt? Ist deren Fehlen politische oder friedensethische Absicht oder nur ein Versehen, denn an anderer Stelle kommt die Notwendigkeit von Exit-Kriterien in der Friedensdenkschrift von 2007 wieder44 vor.
• Wird die evang. Militärseelsorge ihre Militärgeistlichen aus Afghanistan zurückziehen, wenn sich herausstellt, dass die Afghanistan-Einsätze der Bundeswehr den ethischen Prüfkriterien der EKD-Friedensdenkschrift widersprechen?
• Einen Einsatz nicht zu rechtfertigen, ihn aber als »ethisch hinnehmbar« zu bezeichnen – ist das eine angemessene und tragfähige Kategorie zur ethischen Bewertung von Militäreinsätzen, die zunehmend eskalieren?
• Soll man bereit sein, für einen ethisch hinnehmbaren Einsatz zu sterben?
• Ist es friedensethisch zu verantworten, wenn evang. Militärgeistliche im Auslandeinsatz getötete Soldaten in Ansprachen und Predigten bei Totengedenkstunden als »Krieger des Lichts«45 bezeichnen? Wird der Soldatentod dadurch heroisiert, um dem Militäreinsatz Sinn zu geben? Leistet die Rede von den Kriegern des Lichts einer religiösen Überhöhung und »Re-Sakralisierung des Militärischen«46 Vorschub?
• Werden kritische Solidarität bzw. professionelle Distanz gewahrt, wenn Militärgeistliche Soldaten als Kameraden47 anreden?
• Wird die evang. Militärseelsorge eine dem zebis vergleichbare Institution schaffen, wo evang. Soldaten(familien) sich friedensethisch fortbilden können?
• Von April 2009 bis November 2011 waren 3981 Bundeswehrsoldaten an Feuergefechten48 beteiligt. Reagiert die evang. Militärseelsorge auf die Streichung des Grundsatzes der Gewaltfreiheit auf der o.g. neuen Taschenkarte der Bundeswehr – und wenn ja, wie?
Eine Villigst-Tagung zum Thema »Säkular oder sakral? Militär und Kirche zwischen religiöser Sinnstiftung und politischer Vereinnahmung« vom 24.-25.1.2012 in Mainz wirft weitere Fragen auf:
• Kann man von militärchristlichem Synkretismus sprechen, wenn der Soldatentod kognitiv und emotional an Jesu Hingabe assimiliert wird?49
• Gehört der Staatsakt anlässlich des Todes von Soldaten einer Parlamentsarmee nicht eigentlich an den Ort, wo der Einsatz mandatiert wurde, also in den Bundestag?
• Wäre es sinnvoll, den Staatsakt und die kirchliche Trauerfeier räumlich klar zu trennen bzw. sollen Militärgeistliche Akteure oder nur Gäste bei solchen Staatsakten sein?50
Auf wissenschaftlicher Seite gibt es Nachbesserungsvorschläge zur EKD-Friedendenkschrift. So kritisiert Reiner Anselm im Blick auf Afghanistan den Begriff rechtserhaltende Gewalt in der Friedensdenkschrift. In Fällen wie Afghanistan – so sein Argument – handelt es sich um neue Kriege51, bei denen die wichtigste Aufgabe darin bestehe, die Bedingungen für die Existenz eines staatlichen Gewaltmonopols wieder herzustellen. Diese Situation sei – so Anselm – in der Friedensdenkschrift nicht ausreichend berücksichtigt. Anselm spricht im Blick auf Afghanistan nicht von rechtserhaltender, sondern von »rechtsschaffender Gewalt«52. Eine weitere Differenzierung führt Wolfgang Huber ein: »Dennoch ist einzuräumen, dass der Begriff einer ›Ethik rechtserhaltender Gewalt‹ diese Fälle einer ›rechtsermöglichenden Gewalt‹ nicht ausreichend erfasst. Um solche Fälle aber geht es in militärischen Konflikten wie denjenigen im zerfallenen Jugoslawien während der neunziger Jahre oder heute in Afghanistan.«53 Sowohl für rechtserhaltende als auch für rechtsermöglichende Gewalt mahnt Huber kritisch an: »Doch solche Fälle können kein hinreichender Grund dafür sein, die Grenzen vertretbarer Formen der Gewaltanwendung prinzipiell weiter zu ziehen als in den Fällen rechtserhaltender Gewalt. Ein Vorgehen, das Soldaten und Zivilisten unterschiedslos zu Opfern macht, ist auch in Bürgerkriegssituationen nicht akzeptabel.«54
Anmerkungen:
1 Den Text des Infoblattes habe ich wörtlich abgeschrieben.
2 Heiko Biehl: Hochgeschätzt und ungenutzt? In: Zur sache.bw. Evangelische Kommentare zu Fragen der Zeit. Nr. 4/2003, 32-39; hier 33. Sinnvoll wäre ein Blick in neuere sozialwissenschaftliche Nutzungsstudien der Militärseelsorge; doch dies ist zurzeit nicht möglich, da sie als interne Gutachten eingestuft werden. Meine Anfrage vom 13.3.2011 an das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr wurde vom zuständigen Projektdirektor Oberst i.G. Dr. Wöckener am 14.3.2011 negativ beschieden: »Zwar sind zu Ihrem Fragenkomplex sozialwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt worden, jedoch sind deren Ergebnisse zur Zeit als ressortinternes Gutachten eingestuft und als solches nicht für den öffentlichen/allgemein-wissenschaftlichen Gebrauch bestimmt.«
3 Klaus Beckmann: Gelöbnis ohne Gewissensprüfung? Die Militärseelsorge und der »Staatsbürger in Uniform«, in: DPfBl 5/2012, 112. Jg., 256-261; hier 259.
4 Ebd., 256.
5 Ebd., 260.
6 Zur Bezeichnung Militärseelsorge oder Seelsorge in der Bundeswehr vgl. Sylvie Thonak: Evangelische Militärseelsorge und Friedensethik. Eine Problemanzeige, in: EvTh 72. Jg., Heft 3 (220-238), 220f, Anm. 5.
7 https://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2012_04_03_2_afghanistan.html (am 04.04.12)
8 https://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/schwerpunktartikel/ekd-militärbischof-begrüßt-abzugsperspektive-der-b (am 07.07.12)
9 Ebd.
10 Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Eine Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, 1. Aufl. Gütersloh 2007; zit. nach Ziffern; abgekürzt: EKD-Friedensdenkschrift 2007.
11 EKD-Friedensdenkschrift 2007, Ziff. 99.
12 Der Titel lautet: »Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Ein evangelisches Wort zu Krieg und Frieden in Afghanistan« – siehe unter: https://www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 25.01.10).
13 Unterzeichnet ist die Erklärung vom Schriftführer der Bremischen Kirche Renke Brahms, von Militärbischof Martin Dutzmann, von der damaligen Ratsvorsitzenden Margot Käßmann und ihrem Stellvertreter Nikolaus Schneider – vgl. https://www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 25.01.10).
14 S.u.: https://www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 25.01.10).
15 Vgl. https://www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 31.05.10).
16 S. www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 03.07.12).
17 www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 03.07.12).
18 Martin Dutzmann: www.militaerseelsorge.bundeswehr.de (am 03.07.12).
19 Martin Dutzmann, in: JS Magazin. Die evangelische Zeitschrift für junge Soldaten, Mai 2011, 32.
20 Ebd.
21 https://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/schwerpunktartikel/militärbischof-ethische-bewertung-von-afghanistan (am 07.07.12).
22 https://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2011_08_18_3_friedenssicherung.html (am 18.08.11).
23 Vgl. https://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,9d0hp15som9992h4~cm.asp (am 23.04.11).
24 Wenzel, Armin: In: Tilman Jens (NDR): Töten für den Frieden, die Politik, die Kirche und der Krieg. Einsehbar unter https://www.youtube.com/watch?v=s8fuYXpwAV0&feature=related (am 23.04.11);
Hervorhebungen von S.Th. Weitere Beispiele in Richtung eines militarisierten geistlichen Sonderethos bis hin zum Votum eines evang. Militärdekans für mehr Gewalt vgl. Thonak, a.a.O., 228-233.
25 Huber, Wolfgang: In: Tilman Jens (NDR): Töten für den Frieden, die Politik, die Kirche und der Krieg. Einsehbar unter https://www.youtube.com/watch?v=s8fuYXpwAV0&feature=related (am 23.04.11, ausgestrahlt am 01.12.10 in der ARD); Sinngemäß wurde das Wort »zu« ergänzt.
26 Verschriftlichung von G. Arnold nach einer Filmaufzeichnung der evang. Militärseelsorge.
27 Schneider, Nikolaus: In: Elliesen, Tillmann/Ludermann, Bernd: Interview mit Nikolaus Schneider aus der März-Ausgabe des ökumenischen Magazins »welt-sichten«: https://www.evangelisch.de/themen/politik/schneider-sofortiger-abzug-ist-nicht-zu-verantworten35357 (am 06.03.11).
28 Ebd.
29 Renke Brahms: https://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2012_03_13_2_brahms_grundsatz_gewaltfreiheit.html (am 19.03.12).
30 Walter Linkmann: Wenn die Waffen schweigen, in: zur sache bw. Evangelische Kommentare zu Fragen der Zeit (Nr. 21/2012), 21-23.
31 Vgl. https://www.ithf.de (am 27.12.10).
32 Vgl. https://www.ithf.de/index.php/de/zebis (am 27.12.10).
33 Martin Dutzmann: BERICHT des Bischofs für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr (https://ekd.de/synode2010/berichte/weitere_berichte.html; am 26.04.11).
34 Dirck Ackermann per E-mail am 17.10.11.
35 Ebd.
36 Martin Dutzmann, in: Susanne Lopez (am 07.05.12): Der Minister im Dialog mit den Kirchen, https://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYtNC8IwEET_0W4i-IE3ay9ei9DGW9qGsNIkZbupF3-8ycEZeId5DL6wNNqdvBVK0S44oJnoOn5gDLuHd8pcVggUaRPHlAP29TM7mFJ0UikuChV6tpIY1sSyVJOZiwGa0SjdNkqrf_T38hzu5ng4ndtH0-Eawu0Hmr1SRw!!/ (am 12.05.12).
37 Vgl. Thonak, a.a.O., 236f.
38 Vgl. EKD-Friedensdenkschrift, Ziff. 102.
39 Martin Dutzmann, in: Thomas Klatt (29.08.12), https://www.y-punkt.de/portal/a/ypunkt (am 04.09.12).
40 Ebd., Ziff. 153.
41 Vgl. ebd., Ziff. 162.
42 Vgl. Schritte auf dem Weg des Friedens, EKD-Texte 48, Hannover 1994, 28; Friedensethik in der Bewährung. Eine Zwischenbilanz, Hannover 2001, 79; s.a. Engelke, Matthias: Frieden mit dem Militär?! 2009, 10.
43 Vgl. EKD-Friedensdenkschrift, Ziff. 102.
44 Vgl. ebd., Ziff. 122.
45 Militärpfarrer Bernd Göde in einer Totengedenkstunde am 2.10.2010 in Kunduz, in: Tilman Jens (NDR): Töten für den Frieden, die Politik, die Kirche und der Krieg. Einsehbar unter https://www.youtube.com/watch?v=q-bPAOXBUrM (am 23. April 2011). Vgl. Thonak, a.a.O., 232f.
46 Albert Fuchs: Re-Sakralisierung des Militärischen?, Titel des Vortrags am 24.1.2012 in Mainz im Rahmen einer Tagung zum Thema »Säkular oder sakral? Militär und Kirche zwischen religiöser Sinnstiftung und politischer Vereinnahmung«, epd-Dokumentation 29/12, 12-17.
47 Vgl. Göde, a.a.O.
48 Vgl. Angelika Dörfler-Dierken, Trauer in Zeiten des Krieges, in: epd-Dokumentation 29/12, 8-11; hier 11.
49 Fuchs (a.a.O., 14-16) bezieht sich auf Ansprachen der Militärbischöfe Dutzmann und Mixa bzw. des ehemaligen Verteidigungsministers zu Guttenberg.
50 Vgl. Zusammenfassung o.g. Tagung von Renke Brahms, epd-Dokumentation 29/12, 6f.
51 Vgl. Herfried Münkler: Neue Kriege, 2. Aufl. Reinbek 2005.
52 Reiner Anselm: Über die Eigenarten des evangelischen Umgangs mit gegenwärtigen Konflikten, in: ZEE 54 Heft 2, 2010, 83-88; hier 84.
53 Wolfgang Huber: Vom gerechten Krieg zum gerechten Frieden. Zur Entwicklung der evangelischen Friedensethik, unveröffentlichtes Manuskript eines Vortrags im Rahmen des Colloque International in Straßburg zum Thema »Dire la guerre, penser la paix« am 15.5.2012.
54 Ebd.
Aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 11/2012