Die alte Lehre von der "ultima ratio" - jetzt auch in den Eckpunkten der EKD zum Weißbuch der Bundeswehr 2016:
"7. Militärisches Engagement kriteriengeleitet abwägen und evaluieren
... Androhung und Anwendung militärischer Gewalt kann aus Sicht der evangelischen Friedensethik zwar als äußerste Handlungsmöglichkeit zur befristeten Sicherung der äußeren Rahmenbedingungen für einen eigenständigen Friedensprozess ethisch legitim sein. Jeder Einsatz von Gewalt muss jedoch eingebettet sein in ein umfassendes friedens- und sicherheitspolitisches Konzept unter dem Primat der zivilen Krisenprävention und mit dem Ziel der gewaltfreien Konfliktbearbeitung und Friedenskonsolidierung. Für den Einsatz militärischer Mittel müssen enge, transparente und überprüfbare ethische Kriterien angewandt werden, wie sie, hervorgegangen aus einer langen Geschichte politischer Praxis und ethischer Reflexion, in den Kriterien einer Ethik rechtserhaltender Gewalt vorliegen."
Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland. Am gerechten Frieden orientieren. Evangelische Perspektiven auf die deutesche Außen- und sicherheitspolitik. Eckpunkte zum Weißbuch 2016. Hannover, September 2015 - EKD-Website - kompletter Text als pdf-Dokument.
Unser Kommentar: Eigentlich dachte man, diese uralte Kirchenlehre sei überwunden. Nun taucht sie doch wieder in einer EKD-Schift auf. Sie wird eingebettet in viele schönen Worte: "Vorrang für zivil", "rechtserhaltendes Gewalt" und vieles andere. Aber in der Tagespolitik wird diese Lehre - egal wie schön sie verpackt ist - regelmäßig als Argument für den Krieg benutzt. Die Kirche erlaubt notfalls den Krieg. Also dürfen Christen als Soldaten in Afghanistan, Mali, Syrien ... kämpfen. Christen dürfen weiterhin Kriegswaffen produzieren.Christen dürfen weiterhin Steuern für diese Kriege bezahlen...